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Der Streit ums Geld

Experteninterview mit Dr. Ulla Sebastian zum Thema "Der Streit ums Geld", ZDF, Volle Kanne vom 6. Juli 2005

Ich begrüße Frau Dr. Ulla Sebastian, Sie haben zum Thema ein Buch geschrieben: "Geld oder die Kunst, aus dem Vollen zu schöpfen".

Damit es nicht zur Trennung kommt, wollen wir heute miteinander reden. Und Tipps geben. Wir haben es im Beitrag gehört über 80% der Streitigkeiten einer Partnerschaft kreisen nicht um das Thema Liebe - sondern um die leidigen Finanzen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 1200 Befragten. Gestritten wird über unterschiedliche Ansichten von falschen und/oder überflüssigen Geldausgaben. Häufigster Aufreger: Der Partner verschwende unnötig viel Geld. Geld verdirbt die Freundschaft sagt der Volksmund. Verrät das Konto, wie lange die Liebe hält?

Die Art des Kontos verrät nach meiner Erfahrung viel über die Art der Partnerschaft. Paare, die ein Gemeinschaftskonto führen, auf das alles Geld eingezahlt wird, halten in der Regel länger zusammen als Paare, die ihren Individualismus betonen und lediglich die täglichen Lebenskosten über ein gemeinsames Konto decken.

Warum ist das Thema Geld so brisant, warum wird so häufig darüber gestritten?

Menschen nennen oft als erstes Motiv, dass sie Geld brauchen, um eigene Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn die Ressourcen knapp werden, streiten sich Menschen wie die Tiere um die besten Happen. Das ist Teil unseres instinkthaften animalischen Erbes.

Wenn ich dann mit den Menschen tiefer arbeite, zeigt sich, dass sich andere Motive hinter dem Streit um Geld verbergen. Sie vermissen Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit oder Person, fühlen sich benachteiligt oder es fehlt ihnen die Liebe. Erwartungen, die sie an den Partner oder die Partnerschaft hatten, wurden frustriert. Unterschiedliche Werte, Gefühle und Verhaltensweisen, die jeder aus der ursprünglichen Familie in die neue Familie hineinträgt, prallen aufeinander, ohne dass die Partner damit umgehen können. Hier brauchen viele Paare Hilfe, um eine neue gemeinsame Basis zu finden.

Hinter Geldfragen stehen nach meiner Erfahrung oft auch Machtfragen. Wer hat das Sagen in der Beziehung? Wessen Bedürfnisse setzen sich durch? Wer bestimmt den Lebensstil?

Kann man Streit in einer Partnerschaft verhindern? Wenn ja - wie?

Wir können Konflikte nicht verhindern, denn sie sind Ausdruck unterschiedlicher Standpunkte. Allerdings brauchen viele Menschen eine Hilfestellung darin, Konflikte so zu lösen, dass sie zu einem tieferen Verständnis füreinander und damit auch zu Lösungen führen, die für beide Seiten annehmbar sind und nicht Verletzungen erzeugen, die sich insgeheim anhäufen und dann ganz unerwartet eine Trennung nach sich ziehen.

Was gilt es - auch formal - zu beachten, damit dem Streit vorbeugend der Wind aus den Segeln genommen werden kann?

Über die Jahre habe ich in meiner Praxis festgestellt, dass es wichtig ist, zwei Seiten zu unterscheiden, die finanzielle Seite und den Beziehungsaspekt.

Auf der finanziellen Ebene empfehle ich klare Vereinbarungen zu folgenden Bereichen: Wie wollen die Partner im Falle einer Trennung mit dem Vermögen verfahren, was jeder in die Beziehung eingebracht hat und was gemeinsam erwirtschaftet wurde.

Welche grundlegenden Bedürfnisse hat jeder, welche Prioritäten werden daraus abgeleitet und wie wird dafür in einem langfristigen oder mittelfristigen Budget Sorge getragen? Solche Prioritäten können die Altersvorsorge sein, die Ausbildung der Kinder, aber auch Haus, Auto, Reisen oder teure Hobbys.

Wie werden die täglichen Ausgaben gehandhabt? Gibt es ein Budget und Haushaltsbuch oder ist die wirtschaftliche Situation so, dass jeder frei verfügen kann? Wie wird Geld für persönliche Bedürfnisse gehandhabt, also die sogenannte Taschengeldfrage für jeden?

Die Antworten zu den letzten beiden Fragen hängen einmal von der Summe des Geldes ab, die zur Verfugung steht, aber noch wesentlicher von den inneren Landkarten: den Werten, Überzeugungen, Gefühlen und Verhaltensweisen, die beide in eine Partnerschaft einbringen.

Was für den einen Großzügigkeit ist, ist für den anderen Verschwendung, was der eine für Sparsamkeit hält, sieht der andere als Geiz an. Es nutzt wenig, mit dem Partner über die Berechtigung seiner Lebenseinstellung zu diskutieren. Viel hilfreicher ist es zu verstehen, wie seine oder ihre innere Landkarte aussieht. Aus diesem Grunde habe ich das Buch Geld oder die Kunst aus dem vollen zu schöpfen verfasst mit vielen praktischen Anleitungen, wie jeder sich über seine Werte, Bedürfnisse und Verhaltensweisen und die des anderen klar werden kann.

Wer sollte wie viel ausgeben dürfen?

In einer harmonischen, partnerschaftlichen Beziehung sollten wesentliche Ausgaben gemeinsam beraten und abgestimmt werden und jeder über das gleiche Taschengeld verfügen, ganz gleich, wer wie viel zum Einkommen beiträgt.

Bei den Menschen, mit denen ich arbeite, ist diese Regelung eher die Ausnahme. Die meisten Paare bevorzugen eine Regelung, bei denen jeder einen bestimmten Prozentsatz seines Einkommens in das gemeinsame Konto einzahlt und über den Rest persönlich verfügt.

Das hat einen wesentlichen Grund in den Scheidungsraten. Viele Menschen heute sind sich der Tragfähigkeit der Partnerschaft bis zum Lebensende nicht mehr sicher und sorgen daher lieber für ihre persönliche finanzielle Sicherheit, besonders wenn beide Partner Geld verdienen.

Nun gibt es verschiedene Modelle des Zusammenlebens. Zum Beispiel: Das Doppelverdienermodell und das, bei dem nur ein Partner das Geld verdient. Fangen wir mit dem klassischen Modell an: Der Mann ist Alleinverdienender. Die Gattin kümmert sich um Haushalt und Kinder. Was raten Sie Partnerschaften, wenn nur ein Partner den Unterhalt nach Hause bringt?

Ich empfehle eine Drei-Konten-Lösung: dein, mein und unser Konto. Das gemeinsame Konto trägt die mittel- und langfristigen Projekte und die täglichen gemeinschaftlichen Ausgaben. Auf ihr Konto überweist er ihr entweder monatlich ein Geld für ihre persönlichen Bedürfnisse oder ein Gehalt für ihre Arbeit der Haushaltsführung und Kindererziehung. Im letzteren Fall überweisen dann beide ihren Anteil auf das gemeinsame Konto. Das ist zwar umständlicher, erkennt aber formal ihren Beitrag zum gemeinsamen Haushalt an. Welches Modell ein Paar bevorzugt, hängt von Ihrem Partnerschaftsverständnis ab.

Warum ist es wichtig, dass sie auch etwas bekommt, und wie hoch sollte der Satz sein?

Auch wenn die Frau kein Einkommen erzielt, trägt sie durch ihre Arbeit für den Haushalt und als seine emotionale Unterstützung wesentlich zu seiner Arbeitskraft und damit seinem Einkommen bei. Das sollte entsprechend anerkannt und honoriert werden.

Ich empfehle den Menschen, mit denen ich arbeite, sich darüber zu verständigen, was sie als lebensnotwendige Ausgaben für langfristige und mittelfristige Projekte zurücklegen wollen und dann zu schauen, was für den täglichen Bedarf und persönliches übrig bleibt.

Nach welchem Schlüssel das Restgeld verteilt wird, hängt dann von der Summe ab, die übrig ist, dem Partnerschaftsverständnis und der Frage, wie weit im Falle des Alleinverdieners dieser den Beitrag seiner Partnerin zum gemeinsamen Haushalt würdigen kann.

Da ist nach meiner Erfahrung oft Diskussionsbedarf, da bezahlte Arbeit in unserer Gesellschaft höher bewertet wird als die unbezahlte Hausarbeit.

Wie ist es, wenn der Mann seiner Frau ein monatliches Haushaltsgeld gibt, mit dem sie wirtschaften muss. Und er von ihr verlangt, dass sie ein Haushaltsbuch führt?

Das finde ich grundsätzlich in Ordnung und bei einem engen Budget auch notwendig, wenn dahinter das Interesse steht, gemeinsam für die Ausgaben verantwortlich zu sein.

Wenn ER allerdings zu den Pfennigfuchsern gehört, die jede Ausgabe kontrollieren wollen, empfehle ich eher, Budgetsummen für Grundausgaben wie Nahrung, Kleidung usw. festzulegen, innerhalb derer sie freie Hand hat. Das gibt ihm genügend Einblick, um bei notwendigen Kosteneinsparungen mitreden zu können und lässt ihr die Verantwortung für die Haushaltsführung.

Bei dem Doppel-Modell verdienen beide Partner selbst. Welche Probleme gibt es da und welche konkreten Lösungsansätze?

Bei Doppelverdienern verdient die Frau in der Regel weniger als er. Hier geht es also um den Frage, nach welchem Schlüssel jeder in das gemeinsame Konto einzahlt.

Auf der einen Seite kenne ich die Paare, die das gesamte Einkommen auf das gemeinsame Konto einzahlen und wo jeder das gleiche Geld für persönliche Bedürfnisse entnimmt.

Auf der anderen Seite des Spektrums sehe ich die Paare, die jede Ausgabe füreinander genau abrechnen.

Dazwischen liegen die Paare, bei denen jeder einen bestimmten Prozentsatz seines Einkommens in das gemeinsame Konto einzahlt und über den Rest persönlich verfügt.

Was kann ich tun, wenn der Partner sich nicht daran halten will?

Sie können sich eine Rechtsberatung holen und den Rechtsweg beschreiten. Aus meiner Sicht ist dieser Weg jedoch bereits eine Bankrotterklärung für die Beziehung. Wenn beide noch ernsthaft an der Aufrechterhaltung der Beziehung interessiert sind, helfe ich ihnen herauszufinden, welche Ängste, Gedanken und Gefühle hinter solch einer Verweigerung stehen und dafür Lösungen zu finden, die ihre unterschiedlichen Werte und ihren Beitrag zur Gemeinschaft respektieren.

Nun gibt es immer häufiger Paare, die ohne einen Trauschein zusammenleben. Sollten eheähnliche Partnerschaften Verträge über Finanzen schließen? Welche Tipps haben Sie für diese Paare?

Das empfehle ich auf jeden Fall, besonders am Anfang einer Partnerschaft, wenn die Liebe und der gute Wille noch da sind. In solch eine Vereinbarung gehören eine Inventur über Vermögen und Wertsachen, die jeder einbringt und die Vereinbarung, ob im Falle einer Trennung Gütergemeinschaft (jeder erhält die Hälfte des gemeinsam erwirtschafteten) oder Gütertrennung (jeder erhält das, was er eingebracht hat) vereinbart wird.

Wann sollte man anfangen, sich Gedanken zu machen

Am besten, wenn die Liebe noch frisch ist, spätestens, wenn einer der Partner anfängt, sich über die Ausgaben des anderen zu beschweren

Zum Abschluss: Wer gibt mir Rat bei Problemen?

In vielen Fällen reicht nach meiner Erfahrung schon ein Buch wie mein Ratgeber: Geld oder die Kunsta, aus dem vollen zu schöpfen. Im Internet gibt es ein breites Angebot an Informationen und Beratungen sowohl zu den finanziellen Fragen wie zu Beziehungskonflikten. Ich biete selber dazu verschiedene Webseiten mit einem breiten Angebot an Büchern, Beratungen und Kursen an. Weitere finden Sie über die Suchmaschinen.

Wenn Sie einen persönlichen Kontakt suchen, gibt es die traditionellen Beratungsstellen, die von den Kommunen, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden regional angeboten werden und Therapeutenlisten, die über die Krankenkassen erhältlich sind..

Welchen wichtigen Hinweis geben Sie, damit beim Geld die Liebe nicht aufhört.....

Sehen Sie Ihren Partner wie eine Einladung zu einer Abenteuerreise in ein neues, faszinierendes und unbekanntes Gelände, mit dem Sie seine und Ihre inneren Landkarten erkunden können. Dann sehen Sie Andersartigkeit nicht als Bedrohung, sondern als das notwendige Spannungsgefüge, in dem die Liebe lebendig bleibt.

Wenn Sie mit Ihrem Partner Konflikte um Geld haben, biete ich Ihnen Bücher, Artikel und einen kostenlosen Kurs an, die Ihnen bei dieser Klärung helfen können.

Das Buch Prinzip Lebensfreude gibt Ihnen umfangreiche Hintergrundinformationen dazu, wie Sie durch Ihre Einstellung Ihren Erfolg beeinflussen können, und das Buch Geld hilft Ihnen, Ihre Einstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen zu Geld zu überprüfen

Weitere Artikel finden Sie hier in der Infothek

Die Klärung Ihrer Gedanken, Gefühle und Gewohnheiten zu Geld ist ein erster wichtiger Schritt, reicht aber oft nicht aus, um die tief verwurzelten energetischen Muster zu verändern, die Gedanken, Gefühle und Gewohnheiten des Mangels aufrechterhalten.

Wenn Sie gerne eine professionelle Unterstützung für die Änderung dieser energetischen Muster haben möchten, schauen Sie sich den Fernkurs zu Geld an. Beachten Sie bitte dabei, dass dieser Kurs nicht laufend statt findet. Das Thema des nächsten Fernkurses finden Sie auf der Startseite der Webseite Fernkurse. Bei jedem Thema werden grundlegende Lebensfragen angesprochen und positiv verändert

Informationen zu Coaching, Supervisionen und Fortbildungen finden Sie auf der Webseite Ulla Sebastian

Informationen zu Lebensberatung und Workshops finden Sie auf dieser Webseiteim Seitenmenü

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